Einer fehlt: Der Heimatverein Miltitz, seit 16. Juni eingetragener Verein, zählt 
zurzeit sieben Gründungsmitglieder. Zum Fototermin auf der Brücke im Park 
kommt Schatzmeister Maik Eckstein allerdings zu spät. 
Annett Röpcke, Susan Blauert, Peggy Walter, Thomas Heidrich, Sven Walter 
und Heike Fichtner- Heidrich (von links) nehmen es mit Humor.
Foto: Volkmar Heinz 

Rühriger Freundeskreis schließt Bund für Miltitz 
Neu gegründeter Heimatverein will Ortsgeschichte bewahren und Zukunft mitgestalten 

Von Cornelia Lachmann Miltitz. 

Es ist vollbracht: Seit dem 16. Juni gibt es in Miltitz einen von Amts 
wegen eingetragenen Heimatverein. Mitte März hatte ein munteres Septett 
seinen Willen bekundet, das Heimatgefühl der Bewohner des westlichen Zipfels 
von Leipzig stärken zu wollen. Nun ist ihr Bund für Miltitz besiegelt. 
Maik Eckstein, der einzige echte Miltitzer der rührigen Truppe, verspätet sich 
an diesem Abend. Nein, er stehe nicht „hinter der Schranke“, lacht die Runde, 
während Vereinschef Thomas Heidrich vergeblich auf Funkkontakt zu seinem 
Schatzmeister hofft. Der 30-Jährige, gewissermaßen das Vereins-Küken, sei 
Selbstständiger und noch unterwegs, heißt es verständnisvoll. 
Ja, dieser Heimatverein bricht mit so ziemlich allen Klischees, die derlei 
Verbindungen 

vorauseilen. In Miltitz versammeln sich nicht die Dorfältesten, um in vergangenen 

Zeiten zu schwelgen. Hier verbündeten sich junge Leute, die ihren 

Lebensmittelpunkt bewusst nach Miltitz verlegten, um am Rande der 

Großstadt das Bewusstsein für die Ansiedlung, die vor 799 Jahren erstmals 

urkundlich erwähnt wurde, zu stärken. „Eigentlich gibt es hier genug Vereine“, 
sagt Annett Röpcke. Geboren in Annaberg-Buchholz, lebt die 40-Jährige seit 
zwölf Jahren in Miltitz. Aber es fehle irgendwie der Verein, der alle vereine, 
meint die Vorstandsvorsitzende vom Sport- und Rückenzentrum. Um sich in 
Miltitz vorzustellen, hatten die Neulinge jüngst sämtliche Vereinskollegen 

eingeladen. „Es waren sogar alle erschienen“, strahlt Susan Blauert. 

Feuerwehr, Kindergarten, Hort, Schule, Kirche, Karnevalisten, Kleingärtner… 

„Und alle überboten sich mit ihren anstehenden Jubiläen“, berichtet die 37-jährige Schilder und Lichtreklameherstellerin. Im kommenden Jahr gibt es nämlich nicht 
nur 800 Jahre Miltitz zu feiern, sondern ebenso 275 Jahre Kirchenbau, 40 Jahre 
Kleingartenverein „Miltitz am See“, 110 Jahre Besuch des Sachsenkönigs Friedrich 
August III in Miltitz, 33 Jahre Karneval. „Das würden wir gerne verbinden“, 
erklärt der 1. Vereinsvorsitzende Thomas Heidrich. Der 46-Jährige ist Angestellter 
und lebt mit Ehefrau Heike (48), einer Erzieherin aus Dresden, seit 15 Jahren 
im Ort. Beide schätzen die Miltitzer Geschichte. 
Von seinem Nachbarn, Siegfried Kolbe, hatte er noch zu dessen Lebzeiten 
„eine Kiste voller historischer Dokumente“ bekommen. Diesen Schatz 
hätte Heidrich gern mit Exponaten der jüngsten Ausstellung über die Firma 
Schimmel & Co., die im Grünauer Komm- Haus gezeigt wurde, komplettiert. „Dort 
hieß es: Ja gerne, aber wir überlassen das Material keiner Privatperson.“ 
So wurde in dem engagierten Freundeskreis die Idee der Vereinsgründung 
geboren. „Wir wollen eigentlich nur wiedererwecken, was nach der Eingemeindung 
eingeschlafen war“, betont Sven Walter, 2. Vorstand. Der 40-Jährige ist 
Gestalter für visuelles Marketing und komplettiert mit seiner Frau Peggy (40, 
Erzieherin) das Gründer-Team, dem sich natürlich gern weitere Mitstreiter 

anschließen können. Einige Miltitzer hätten auch bereits Interesse bekundet. „Es 
brauchte den ersten Schritt, der ist nun gemacht“, sagt Thomas Heidrich. „Viele 
haben darauf gewartet“, glaubt Heike Fichtner-Heidrich. „Wir wollen unseren 
Ort wieder zusammenführen – von wegen vor und hinter der Schranke – sonst 
tut es keiner“, ist Sven Walter überzeugt. 
Ideen und Pläne gibt es reichlich, von Ausstellungen und Festen über 

Nachtwächterrundgänge und Ortschronik bis hin zur Erhaltung des Ortsbildes. 

Kurz: Die Vergangenheit von Miltitz soll eine Rolle spielen, aber auch die Zukunft 

mitgestaltet werden. Zunächst müsse jedoch Material – vom historischen Bild über 
verstaubte Gerätschaften bis zu Geschichten, die Miltitzer und Schimmel- 
Mitarbeiter erzählen können – gesammelt und gesichtet werden. Im September/
Oktober will der Heimatverein Miltitz dann an zwei Tagen erste Ergebnisse 
seines Wirkens präsentieren. 
Kontakt: E-Mail Heimatverein-Miltitz@freenet. de; auf Facebook unter Heimatverein Miltitz oder einfach ansprechen 

LVZ Artikel vom 27.6.2014
Orginalartikel Download
Artikel_LVZ_20140627.pdf (1.2MB)
LVZ Artikel vom 27.6.2014
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